Über die Gelbe Wand auf den Brandnerschrofen
Pünktlich um 7 Uhr starteten wir mit dem neuen Sektionsbus Richtung Füssen zu unserer Tour auf Tegelberg
Die eher kühlen Temperaturen aufgrund von sich hartnäckig haltenden Nebelschwaden sorgten beim Aufstieg dafür, dass man nicht überhitzte, da der Weg gerade zu Beginn doch recht steil ansteigt.
Der Einstieg zum Tegelbergklettersteig mit der Schwierigkeit C wird durch eine imposante nahezu senkrechte, lange Leiter markiert. Wir hielten uns rechts davon und folgten dem Weg Richtung „Gelbe Wand Steig“ Die Mutigen unter uns versuchten sich an der Überwindung der Seilbrücke, bestehend aus insgesamt vier Seilen (ein Fußseil, ein oberes Sicherungsseil und zwei Seile links und rechts für die Hände), was sich als gar nicht so leichtes Unterfangen herausstellte, da das untere Seil sehr locker gespannt war. Dadurch war die ganze Angelegenheit doch recht wackelig. Unsere einhellige Meinung war, dass das untere Trittseil mal vom Wegewart nachgespannt werden könnte.
Die Gelbe Wand durchstiegen, mit eigentlich schönem Ausblick aufs Tal, wenn da nicht der Nebel wäre, durchstiegen wir in ca. zwei Stunden.
Nach ca. einer weiteren halben Stunde erreichten wir das Tegelberghaus auf 1707m. Nach kurzer Diskussion einigten wir uns darauf, erst den Gipfel des Brandnerschrofens in leichter, nicht ausgesetzter Kraxelei, auf 1881m zu erklimmen, um dann danach gemütlich einzukehren.
Die Gipfelrast, welche mit einer kurzen Brotzeit verbunden war, fiel aufgrund der fehlenden, wärmenden Sonne, und einer wehenden, steifen Brise etwas kürzer als gewohnt aus.
Zurück am Tegelberghaus stärkten wir uns und konnten dann doch noch den Ausblick ins Tal genießen, da es zwischenzeitlich aufklarte.
Beim Abstieg stellten wir fest, dass die Gelbe Wand ihren Namen zurecht trägt - tatsächlich schimmert hier ein gelbes Band in der Felswand.
Einen kurzen Schreckmoment erlebten wir noch als jemand aus unserer Gruppe über eine Wurzel stolperte, dadurch vom Weg abkam und in steilem Grasgelände einen Purzelbaum schlug, aber glücklicherweise gleich zum Stehen kam und die Wanderung unverletzt, aber mit viel Adrenalin im Blut, fortsetzen konnte.
Die Durchwanderung der Pöllatschlucht mussten wir leider auslassen, da diese wohl wegen Steinschlaggefahr dauerhaft gesperrt ist.
Direkt vorbei an der Fassade vom Schloss Neuschwanstein machten wir uns gemeinsam mit einem Strom von Touristen auf den Weg ins Tal zurück zum Parkplatz.
Fazit: Eine schöne, nicht unanstrengende, Frühsommer-Tour mit herrlichem Ausblick auf die beiden Füssener Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie einem 8-Seen-Blick von der Seilbahnstation aus, wo häufig Gleitschirmflieger bewundert werden können.
Tourenbericht: Martin Herb