Bereits im 2. Jahr musste coronabedingt die Mitgliederversammlung von Mai 2021 verschoben werden. Der 1. Vorsitzende der Sektion Mindelheim des Deutschen Alpenvereins, Gerhard Groos, lud ordnungsgemäß zur 115. Mitgliederversammlung am 23.07.2021 ins Forum Mindelheim ein als klar war, dass wieder größere Versammlungen möglich sind.

Nach der Begrüßung führte Gerhard Groos aus, dass das Jahr 2020 leider ganz im Zeichen von Corona stand und zahlreiche Touren und Veranstaltungen ab März 2020 abgesagt werden mussten. Lediglich in den Sommermonaten bis November waren Touren z. T. eingeschränkt möglich, bevor der Lockdown ab Dezember wieder alles unmöglich machte. Die Geschäftsstelle konnte nur eingeschränkt geöffnet werden und war ab Dezember bis zum Frühjahr 2021 sogar ganz geschlossen. Die Mindelheimer Hütte konnte erst verspätet öffnen und im Sommer 2020 nur eine geringere Zahl von Besuchern beherbergen, so dass lediglich 3.000 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr mit 12.000 Übernachtungen möglich waren. Auch das 100 Jahre Jubiläum der Mindelheimer Hütte konnte nicht wie geplant gebührend gefeiert werden. Dies holt der Verein nun Ende August mit einer Sternwanderung aus mehreren Richtungen und einem Festabend auf der Mindelheimer Hütte nach. Ebenfalls verschoben werden musste der Vortragsabend über Ereignisse und Anekdoten auf der Hütte anlässlich des Jubiläums. Dieser findet nun am 08.09.2021, 19.30 Uhr im Forum Mindelheim, Großer Saal statt, zu dem herzliche Einladung an alle Mitglieder und Interessierte geht. Der Eintritt ist frei.

Die Mitgliederzahl zum Ende 2020 belief sich auf 2.866 Mitglieder und somit um 233 mehr als zu Beginn des Jahres 2020.

Der Schatzmeister, Michael Schwarz, gab einen Überblick über die Finanzen des Mindelheimer Alpenvereins im Jahr 2020, die ebenfalls unter den Coronaeinschränkungen litten. Aus den reduzierten Besucher- und Übernachtungszahlen auf der Mindelheimer Hütte und auch der Kletteranlage konnten 2020 nicht wie die Jahre zuvor Erlöse, sondern Mindereinnahmen in Höhe von rund 157.000 € verbucht werden. Insgesamt schließt das Jahr 2020 mit Mindereinahmen in Höhe von 113.000 € ab, was u.a. auch durch den Ersatzneubau auf der Mindelheimer Hütte bedingt ist. Durch entsprechende Darlehensaufnahmen und Rücklagenentnahmen ist die Finanzlage aber insgesamt weiter als solide einzustufen.

Michael Schwarz gab weiter einen Ausblick auf die Aktivitäten im Jahr 2021. Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Abschluss der Baumaßnahmen auf der Mindelheimer Hütte und einer Bettwanzenprophylaxe.

Im Bereich der Jugendarbeit engagiert sich der Alpenverein weiter, worüber die Jugendreferentin Carmen Reisländer einen Überblick gab. Im Jahr 2020 hat die Jugendgruppe „Seilschnecke“, die von Michael Schwarz und Carmen Reisländer geleitet wird, in der Zeit in der es möglich war, verschiedene Aktivitäten in den Bergen durchgeführt. In der Kinderklettergruppe von Jürgen Stehr waren bis zu 80 Kinder alle 2 Wochen auf der Mindelheimer Kletteranlage aktiv.  Christine Stehr und Birgit Brugger betreuten als Familiengruppenleiterinnen die offene Familiengruppe „Bergteenies“. In der geschlossenen Familiengruppe „Mindelkraxler“ verbrachten die Kinder mit Eltern unter der Leitung von Mario Leinsle gemeinsam ihre Freizeit in den Bergen.

Im Anschluss daran, berichtete der Hüttenreferent, Max Wohlhaupter, über die Aktivitäten auf der Mindelheimer Hütte im abgelaufenen Jahr 2020. Auch konnte er eindrucksvolle Bilder über die im Gebirge doch aufwendigen Baumaßnahmen zum Ersatzneubau des Personaltraktes auf der Mindelheimer Hütte zeigen. Im Mai 2020 ging es los, die alten Pufferspeicher im Gebäude der Materialseilbahn mussten ausgebaut und der Keller für den Einbau von Wasser, Abwasser Elektrik und erweiterter Technik vorbereitet werden. Der obere Stock wurde z. T. abgerissen und das Material aufwendig über die Materialseilbahn oder den Hubschrauber ins Tal gebracht. Im Juni wurden die Holzbauteile für den Aufbau des Erd- und Dachgeschosses vom Tal eingeflogen, auf der Baustelle aufgestellt und verschraubt, so dass innerhalb von nur 4 Tagen das Gebäude samt Dach stand. Anschließend wurde das Dach eingeblecht, die Außenholzverkleidung angebracht, Sanitär, Strom und Wasser verlegt. Daraufhin folgten die Innenausbauten, die bis zur Schließung der Mindelheimer Hütte am 27.09.2021 fast abgeschlossen werden konnten.

Das Personal freut sich sehr, dass es nun zu Beginn der Saison 2021 schöne neue Einzelzimmer belegen durfte und die Sektion, dass die Baumaßnahmen planmäßig und schnell abgeschlossen werden konnten.

Durch starken, langanhaltenden Regen kam es zudem zu Schäden an der Wasserversorgung der Hütte, da Muren abgegangen sind. Diese mussten beseitigt, neue Leitungen verlegt und z. T. am Fels gesichert werden.

Im September lieferte die Firma Engel, Erisried schalldämmende Platten mit aufgedruckten Bergbildern, die die Geräuschkulisse im Hauptgebäude reduzieren sollen.

Gerhard Groos informiert in Vertretung des bisherigen Kletteranlagenreferenten, Jürgen Stehr, die Mitglieder, dass im Jahr 2020 auf der Kletteranlage trotz Corona insgesamt 3.700 Eintritte regestiert wurden. Auf der Anlage wurden zahlreiche Griffe abmontiert und gereinigt sowie neue Routen geschraubt.
Es folgte der Bericht der Rechnungsprüferinnen, Anke Themel und Silvia Teis mit anschließender Entlastung der Vorstandschaft.

Zum Abschluss fand die Neuwahl des 2. Vorsitzenden statt, da Jürgen Stehr nicht mehr zur Verfügung stand. In geheimer Wahl wurde Rudi Engel jun. zum neuen 2. Vorsitzenden gewählt. Da Rudi Engel bisher das Amt des Schriftführers innehatte, übernimmt er bis ein/e Nachfolger/in gefunden ist, zudem das Amt des Schriftführers. Günther Maute wurde als Wegewart bestätigt. Ebenfalls Hans Hörmann, der weiter Ausbildungsreferent ist. Fritz Wölfle wurde als Chronist und Rudi Engel sen. als Beirat (Stadtwache) wiedergewählt.  Neu gewählt als Kletterturmreferent wurde Georg Zimmermann, der sich auf seine neue Aufgabe freut.
Gerhard Groos bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen für Ihr Engagement, besonders bei der Familie Stehr, die insgesamt rund 1.500 ehrenamtliche Stunden auf der Kletteranlage geleistet hat.

Bericht: Ute Bergmeier