Klettersteigkurs 2023 im Mindelheimer Klettersteig
8 Teilnehmer*innen mit 2 Trainern fahren dazu am Samstag früh Richtung Mittelberg, Kleinwalsertal. Während des Aufstiegs zur Kempter Scharte gibt es Tipps zum Führen von Gruppen. An einem geeigneten Platz am Wildenbach legen wir das Klettersteigset an, Funktion und Partnercheck werden gezeigt und geübt. An den Stahlseilen der Kempterscharte können wir das Set dann erstmalig einsetzen.
So vorbereitet geht es, vorbei an sehr zutraulichen Steinböcken, zum Südeinstieg vom Mindelheim Klettersteig. Clippen können wir bereits, jetzt gilt es, dies im Aufstieg von senkrechten Passagen anzuwenden und dabei gleichzeitig den notwendigen Sicherheitsabstand zum Vordermann einzuhalten.
Im ständigen Auf und Ab über Blöcke und Platten überschreiten wir so den ersten Schafalpenkopf. Hier ist es für den ersten Tag dann genug, wir drehen um und klettern die gleiche Strecke wieder zurück. „So gleich“ ist die Strecke dann aber gar nicht – denn die senkrechten Passagen jetzt abzuklettern, inklusive luftigem Blickwinkel, kostet Überwindung.
Beim Rückweg sehen wir eine Herde Steinbock-gaisen mit ihren Jungen, nehmen noch das Kempter Köpfle mit und erreichen gegen 17.00 Uhr die Mindelheimer Hütte. Nach einem leckeren Abendessen mit hausgemachten Bandnudeln gibt es noch einen Theorieeinheit über Planung, Kontrolle von Bergtouren, Lesen eines Klettersteigtopos und planen damit den morgigen Tag.
Um 7.00 Uhr frühstücken und eine dreiviertel Stunde später laufen wir über den Krumbacher Höhenweg zum Fiederepass. Die Teilnehmer führen die Etappen heute selbstständig. Wie im Klettersteigtopo beschrieben sehen wir am nördlichen Einstieg dann die Schlüsselstelle vom Klettersteig; eine leicht überhängende Felswand mit U-Stiften als Tritthilfen. Letztendlich: mit der richtigen Technik leichter als gedacht. In den langen senkrechten Passagen gilt es sehr vorsichtig zu treten damit ja keine Steine auf Nachfolgende fallen.
Wir gehen bis zur „berühmten Leiter“, drehen dort wieder um und klettern zum Ausstieg zurück. So können wir wieder beide Begehungsrichtungen trainieren.
Um 15.00 Uhr sitzen wir dann zum Kaffee und Abschlussrunde auf der Fiederpasshütte. Resümee: in einem intensiven Kurs viel Neues erfahren, der lange Praxisanteil führt zu einer realistischen Selbsteinschätzung, hoher Teamgeist, gute Stimmung, Erwartungen voll erfüllt - aber irgendwo reicht es jetzt dann erstmal auch ;-)
Bericht: Peter Wiedemann
Fotos: Hannes Götzfried, Teilnehmer